Gemeinschaftsprojekt „JENNERbegeistert!“
Die Berchtesgadener Bergbahn AG wünscht sich Besonderheiten auch für Kinder und Jugendliche, die im Einklang mit der den Jenner umgebenden Natur stehen. Dazu sollen einzelne attraktive Exponate erstellt werden. Die Umsetzung übernehmen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Berchtesgaden und der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land im Rahmen eines sogenannten TheoPrax-Projektes. Die Koordination übernimmt das Schülerforschungszentrum, die anfallenden Kosten trägt die Jennerbahn.
Mit Werkstücken bepackt und einer gut vorbereiteten Präsentation stellten die Elftklässler des P-Seminars „MINTbegeistert“ unter der Leitung von Studiendirektor Martin Hofreiter dem Vorstand der Jennerbahn, Franz Moderegger, ihre insgesamt 15 Exponatideen vor. Mit dabei waren Jürgen Gasteiger, Fachlehrer an der Schnitzschule und Leiter der Werkstatt des Schülerforschungszentrums, Thomas Hettegger, Jennerbahn-Gastronom und Geschäftsführer des Berchtesgadener Advents sowie Geschäftsführer Christoph Geistlinger und TheoPrax-Koordinatorin Petra Moderegger vom Schülerforschungszentrum. Nach einer interessanten Diskussion mit Abwägung der Vor- und Nachteile der einzelnen Ideen kamen für die Jennerbahn vier Ideen in die engere Auswahl. So die „Sagenbänke“, die beim Hinsetzen dem „Be-Sitzer” beispielsweise eine Sage zur Berchtesgadener Bergwelt erzählen, oder auch die Spiegelillusion „Schneller Abstieg“. Nächste Aufgabe der Gymnasiasten ist es nun, diese Ideen auszuarbeiten, Zeichnungen und Modelle anzufertigen und die Kosten zu ermitteln.
Dies passiert gemeinsam mit Fachlehrer Jürgen Gasteiger von der Holzfachschule für Schnitzerei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land und den Schülerinnen und Schüler seiner Schreinerklasse, welche auch ihre Expertise und ihre Arbeitskraft für die handwerkliche Umsetzung beisteuern.
Mehrere Vorbesprechungen, eine Fahrt auf den Jenner und eine viertägige Exkursion der Gymnasiasten nach Baden-Württemberg, die großzügig von der Jennerbahn unterstützt wurde, gingen der jetzigen Zusammenkunft voran. Zur Ideenfindung besuchte die Gruppe unter anderem das Erfahrungsfeld der Sinne „Eins und Alles“ bei Welzheim, die optischen Phänomene in „Lingelbachs Scheune“ in Abtsgmünd und Deutschlands größtes Science Center „Experimenta“ in Heilbronn. Außerdem erhielten die Elftklassler eine Werksführung bei Audi in Neckarsulm und absolvierten im Explorhino in Aalen ein mehrstündiges Planspiel zum Thema Projektmanagement.
TheoPrax ist eine vom Fraunhofer-Institut entwickelte Lehr-Lern-Methodik, bei der durch die Bearbeitung realer Projekte mit Firmen die Lernwirksamkeit gesteigert wird. Selbst erforschen, wie etwas geht, und sich darüber freuen, wenn ein Problem geknackt wurde, führt zu gut ausgebildetem Nachwuchs mit hohem Kreativitätspotential. Das Berchtesgadener Schülerforschungszentrum ist eines von 22 TheoPrax-Kommunikationszentren bundesweit. Firmen, die auch Interesse haben mit einer Schülergruppe ein eigenes kleines Projekt zu verwirklichen, können sich an die TheoPrax-Beauftragte des Schülerforschungszentrums Petra Moderegger wenden.
Bild: Die Schülerinnen und Schüler des Berchtesgadener Gymnasiums mit Studiendirektor Martin Hofreiter (vorne, 2. von rechts), Jennerbahn-Vorstand Franz Moderegger (hinten rechts), hinten vlnr: Fachlehrer der Schnitzschule Jürgen Gasteiger, SFZ-Geschäftsführer Christoph Geistlinger, TheoPrax-Koordinatorin Petra Moderegger, Thomas Hettegger, Monika Gasteiger.